Tagung Artenvielfalt Hochrhein 27.8.2022

 

 

Hitzewellen, Trockenheit, Übernutzung: der Hochrhein leidet, seine Artenvielfalt ist bedroht


Wassertemperaturen von über 25 Grad, Pegeltiefstände über Wochen hinweg, Neobioten die sich im Ökosystem ausbreiten und alle paar Kilometer ein Wasserkraftwerk welches den Rhein so stauen, dass er fast zu einem See wird. Der Hochrhein als mächtiges Grenzgewässer zwischen der Nordwestschweiz und dem Süddeutschen Raum leidet massiv, was sich auch in der Artenvielfalt widerspiegelt, wie die heutige Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft Hochrhein in Bad Zurzach eindrücklich aufgezeigt hat.


Artenvielfalt unter Druck

Trotz verschiedenen Sanierungen auf Seiten der Wasserkraft und einigen Renaturierungsstrecken, ist die Artenvielfalt im Hochrhein weiter unter massivem Druck. Sowohl den Fischen, als auch den Wirbellosen, Vögel und Insekten machen die unnatürlichen Zustände und die durch den Klimawandel zunehmenden Temperaturen zu schaffen. «Sichtbare Massensterben von Fischen wie im 2018, werden wir nicht mehr sehen, weil es schlicht weg viel weniger Fische im Hochrhein gibt.» so Thomas Ammann, Präsident ARGE Hochrhein. Es braucht verstärkte Anstrengungen auf beiden Seiten des Rheins um dem zu begegnen. So ist es erforderlich dass: die freie Fischwanderung flussauf und flussab zügig umgesetzt wird, Schonzeiten für Brut- und Zugzeiten erwirkt werden und die Verschleppung invasiver Arten unterbunden wird. Die globale Herausforderung des Klimawandels und die damit verbundene Erwärmung des Hochrheins lässt sich lokal nicht lösen. Dennoch kann lokal viel für eine Aufwertung der Lebensräume gemacht werden und Orte wie die Aue «Chly Rhy» zeigt, dass dich die Natur auch wieder erholen kann, stellt man ihr genug Raum zur Verfügung.


Internationale Zusammenarbeit erforderlich
Durch seine Lage als Grenzgewässer bedürfen die meisten umfassenden Arbeiten zu Gunsten der Natur am Hochrhein einer internationalen Koordination. Dank der Hochrheinkommission besteht ein internationales Gremium der Anrainergemeinde, welches sich unter anderem diesen Fragen annimmt. Hier braucht es auch in Zukunft grosse Anstrengungen um die ökologische Qualität des Hochrheins zu verbessern, diesen wichtigen Lebensraum für die Zukunft zu gestalten und ihn resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Der Schwund der Artenvielfalt muss aufgehalten werden und die natürlichen Prozesse wo immer möglich wieder reaktiviert. Nur so kann der Hochrhein auch in Zukunft ein wertvoller Lebensraum sein, wofür sich die Arge Hochrhein auch weiterhin einsetzen wird.